Nachdem Investoren die Nachrichten vom Start von Bitcoin-ETFs ‚verkauft‘ haben, suchen Marktbeobachter nach dem nächsten Ereignis, das die Marktpreise antreiben könnte.
Mit der Einführung physisch unterstützter Bitcoin-Börsen gehandelter Fonds (ETFs) in den USA richten Marktbeobachter ihren Blick nun auf das nächste potenziell positive Ereignis, das die Gewinne im Kryptowährungsbereich antreiben könnte. Nach der mit Spannung erwarteten Entscheidung der US-amerikanischen Securities and Exchange Commission (SEC) zur Genehmigung dieser Finanzprodukte haben Bitcoin-ETFs gleichzeitig die Erwartungen übertroffen und enttäuscht. Dies verdeutlicht die Höhen und Tiefen eines Marktes, der stark vom Hype beeinflusst wird.
Die drei führenden Bitcoin-ETFs haben Zuflüsse von weit über einer halben Milliarde US-Dollar verzeichnet (ohne den 22 Milliarden US-Dollar-Fonds von Grayscale zu zählen, der aus dem bestehenden GBTC-Trust umgewandelt wurde und beträchtliche Abflüsse verzeichnet hat). Dies zeigt die erhebliche Kunden-Nachfrage nach traditionellen Einstiegsmöglichkeiten in Bitcoin (BTC). In den Wochen vor dem Genehmigungsdatum, dem 10. Januar, stieg der Bitcoin-Kurs auf ein kürzliches Hoch von etwa 48.000 US-Dollar.
Viele Analysten und Händler hoffen nun, dass das bevorstehende Bitcoin-Halving – bei dem die Rate der neu ausgegebenen Bitcoins an Netzwerkvalidatoren (auch als Miner bezeichnet) drastisch reduziert wird – ein ähnlicher Katalysator für die Kryptopreise sein könnte. Es gibt eine langjährige Debatte darüber, ob diese programmgesteuerten Ereignisse, die alle vier Jahre stattfinden, bereits im Preis berücksichtigt sind.
Die Genehmigung von Bitcoin-ETFs in der letzten Woche könnte einen Hinweis darauf geben, was für den nächsten Bitcoin-Hype-Zyklus zu erwarten ist. Die Notierung von 11 neuen Bitcoin-Fonds war ein deutlicher Verkaufsmoment, zumindest im Rückblick, und Bitcoin ist seitdem um etwa 12% auf 42.250 US-Dollar gefallen. Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob Bitcoin-ETFs Milliarden neuer Dollar und Investoren anziehen werden, eine Vorhersage, die von der tatsächlichen Nachfrage nach Bitcoin abhängt.
Gleichzeitig handelt es sich bei der Bitcoin-Halbierung (manchmal als „Halvening“ bezeichnet) um eine Angebotsseite-Geschichte: Der Bitcoin-Preis könnte steigen, nachdem das Angebot neuer Münzen auf dem Markt begrenzt wird, vorausgesetzt, die Nutzung des Bitcoin-Netzwerks bleibt stabil oder nimmt zu.
Die Vergangenheit der Bitcoin-Halbierungen scheint in gewisser Weise nachträglich zu erklären, warum Bitcoin tatsächlich in den Monaten nach jeder bisherigen Halbierung stark zugelegt hat. Zum Beispiel überschritt der Bitcoin-Preis sechs Monate nach der zweiten Halbierung des Netzwerks im Jahr 2016 (als die Emission neuer Münzen pro Block von 25 auf 12,5 BTC sank) erstmals die Marke von 1.000 US-Dollar. Ein ähnlicher Anstieg ereignete sich 2020, als Bitcoin ein neues Allzeithoch erreichte.
Es gibt jedoch wenig, was darauf hindeutet, dass diese Preiserhöhungen direkt mit der Halbierung zusammenhängen, außer der zunehmenden optimistischen Stimmung und Medienberichterstattung, die dem Ereignis in der Regel vorausgehen. Der neueste „Mining Report“ von CoinShares stellt fest, dass ein „Höhepunkt im Hashrat-Wachstum oft etwa vier Monate vor der Halbierung auftritt, wahrscheinlich aufgrund eines ‚Bitcoin-Rausches'“, was positive Stimmung repräsentieren könnte.
Tatsächlich befindet sich die aktuelle Bitcoin-Mining-Schwierigkeit auf historischen Höchstständen, wobei die Rechenleistung im Jahr 2023 um mehr als 100% gestiegen ist. CoinShares prognostiziert einen Rückgang nach der Halbierung mit einem „Miner-Exodus“. Das Unternehmen gibt auch an, dass sich die „durchschnittlichen Produktionskosten pro Münze“ nach der Halbierung auf knapp unter 38.000 US-Dollar normalisieren könnten. Dies basiert auf der komplexen Wechselwirkung zwischen Hardware- und Stromkosten, Schwierigkeitsgraden und den Kostenstrukturen, die bestimmen, ob bestimmte Miner Gewinn oder Verlust machen, was wiederum die Anzahl der Miner im Netzwerk beeinflusst.
Was bedeutet das genau für Bitcoin-Preisprognosen? Nun, etwas widersprüchlich könnte es bedeuten, dass, wenn die Bitcoin-Preise über 40.000 US-Dollar bleiben, dies tatsächlich die Renditen der Miner senken könnte. CoinShares gibt diese Vorhersage nicht explizit ab, aber da Miner oft die größten Verkäufer von Bitcoin sind, könnte die verringerte Rentabilität auch Verkaufsdruck von dieser Gruppe erzeugen.
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